Lisa Eble kann CrossFit. Sie kann es sogar so gut, dass sie zweimal den Titel der fittesten Frau Deutschlands erringen konnte. Die Trainerin bei CrossFit Jackhammer in Basel nimmt in diesem Jahr an ihren zweiten CrossFit Games teil. Und nachdem sie in ihrer Rookie-Season früh ausgeschieden ist, will sie in diesem Jahr zeigen, was sie wirklich kann. Wie sie sich darauf vorbereitet und warum gerade der mentale Aspekt dabei sehr wichtig ist, hat sie DropIN im Gespräch verraten.
Bild: Livia Bass, www.liviabass.com
Lisa Eble ist 160 Zentimeter pure Energie. Positive Energie. Das wird mir schnell klar, als ich sie im Januar im baslerischen Schönenbuch besuche, in ihrer Home-Box CrossFit Jackhammer. Hier trainiert und arbeitet die 29-Jährige, stählt ihren Körper für diverse Competitions und gibt ihr Wissen und ihre Erfahrung an die Members der Box weiter. Und strahlt dabei die ganze Zeit.
Lisa, im letzten Jahr warst du das erste Mal in Madison und hast an den CrossFit-Games teilgenommen. Die Erfüllung eines Traumes?
Das darf man durchaus sagen, ja. Es war wirklich ein mega cooles Erlebnis für mich. Und so aufregend, schliesslich wusste keine der Teilnehmerinnen, was auf uns zukommt. Das machte die ganze Angelegenheit schon sehr aussergewöhnlich. Für mich war das letzte CrossFit-Jahr aber sowieso mit einigen Veränderungen einhergegangen.
Von welchen Veränderungen sprichst du?
Von 2015 bis 2018 absolvierte ich die Open jeweils in der Schweiz – weil sich meine Box in Schönenbuch befindet. Im letzten Jahr aber wurde der Modus geändert und plötzlich zählte nicht mehr die Location deines Gyms, sondern das Land in deinem Pass. Das führte dazu, dass ich mich in den letztjährigen Open mit Athletinnen aus Deutschland messen musste. Das war neu für mich und ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde und mit welchen Gegnerinnen ich zu rechnen hatte. Letztlich habe ich die Open dann einfach absolviert und war gespannt, wo ich mich platzieren würde. Und naja, ich habe den Event in Deutschland gewonnen, was total verrückt war (lacht).
Du hast also gar nicht damit gerechnet?
Nein, absolut nicht! Schliesslich konnte ich die gesamte Angelegenheit vorher gar nicht richtig einschätzen. Dass ich wirklich den ersten Platz einfahren konnte, war beinahe unwirklich. Und die Reise nach Amerika war dann quasi die Fortsetzung dieses surrealen Vorgangs (lacht).
Ich stelle mir das sehr überwältigend vor, wenn man in den USA plötzlich in einem Stadion steht, Fernsehkameras laufen und hunderte Athletinnen und Athleten gegeneinander wetteifern.
Das ist es auch ein wenig. Ich kannte das Ganze vorher ja auch nur von Youtube oder Facebook. Und plötzlich ist man selber dort, läuft auf das Feld raus und erlebt diese einmalige Atmosphäre am eigenen Leib. In diesem Moment realisiert man, dass man im Begriff ist, sich mit den Besten der Welt zu messen. Die Eröffnungszeremonie bleibt mir besonders in Erinnerung: Alle Teilnehmenden standen nach Nationen geordnet in Gruppen beieinander und warteten darauf, ins Stadion einlaufen zu dürfen. Und bevor wir rausgerufen wurden, ging Greg Glassman, der Erfinder und Geschäftsführer von CrossFit, durch die Reihen und begrüsste alle Athletinnen und Athleten persönlich. Ich empfinde das als eine sehr schöne Geste und es hat mir wirklich viel gegeben, von ihm ein «I’m proud of you» zu hören. Ich denke ab und zu daran zurück, wenn ich im Training mal wieder das Gefühl habe, in einer Sackgasse zu stecken. Es gibt mir dann neue Motivation. Anmerkung der Redaktion: Das Gespräch mit Lisa fand Monate vor den fragwürdigen Aussagen von Greg Glassmann statt, die letztlich seinen Rücktritt als CEO von CrossFit zur Folge hatten. Mehr zu dieser Story findest du hier.
Das ganze Interview findest du in DropIN Ausgabe 2 – jetzt am Kiosk!