«Die fitteste Frau der Welt zu sein war cool –aber die wahren Superheldinnen sind die Mamas!»

Camille Leblanc-Bazinet hat für immer einen festen Platz in der Ruhmeshalle des CrossFit. Unter anderem deshalb, weil sich die Franko-Kanadierin 2014 zur fittesten Frau der Welt krönen konnte. Doch ihr Kampfgeist und mentale Stärke wurden nicht auf dem Floor der CrossFit Games auf die härteste Probe gestellt – sondern auf der Neugeborenen-Intensivstation: Ihre Tochter Zoe kam letztes Jahr zehn Wochen zu früh auf die Welt. Wir sprachen mit Camille und ihrem Mann Dave Lipson über Hilflosigkeit, Glück sowie das Finden neuer Perspektiven. Und funktionelles Bodybuilding.

Interview: Matthias Mehl                                                                     Bilder: zVg



Erschienen in DropIN 01/21, Februar 2021


Wer sich in den vergangene zehn Jahren auch nur rudimentär mit CrossFit auseinandergesetzt hat, kennt ihren Namen: Camille Leblanc-Bazinet. Seit 2012 stand die heute 32-jährige Kanadierin achtmal an den CrossFit Games am Start, davon siebenmal als Individual- sowie einmal als Team-Athletin. 2014 fand ihre sportliche Karriere ihren Höhepunkt, als sich Camille den Titel der fittesten Frau der Welt erkämpfen konnte. Als Teil des Teams von CrossFit-Krypton gelang ihr 2019 der Sprung auf den zweiten Podestplatz.

Camilles sportliche Vita ist außergewöhnlich. Ihr Ehemann Dave Lipson (38), mit dem sie seit 2013 verheiratet ist, muss sich aber keineswegs verstecken: Nach seiner Zeit als Baseball-Profi begann im Jahr 2008 Daves Reise durch die Welt der kompetitiven funktionellen Fitness. Damals trat er an den legendären CrossFit Games auf Dave Castros Familienranch in Kalifornien an. Später half er als Teil des Level-1-Staffs bei CrossFit HQ mit, den Sport CrossFit weiterzuentwickeln. Heute ist Dave Functional-Bodybuilder und Coach.

Seit 2020 sind Camille und Dave Eltern einer gemeinsamen Tochter, Zoe. Doch das Elternglück wurde enorm getrübt, als Zoe mehr als zwei Monate zu früh auf die Welt kam. Die Folgen dieser Frühgeburt waren Trauer und Angst, aber auch nie gekanntes Glück. Und wie wir beim Gespräch mit Camille und Dave feststellen durften, haben sie sich in dieser schwierigen Zeit das wichtigste bewahrt: ihren herzhaften Humor.

Camille, vor einiger Weile habe ich auf Instagram gesehen, dass Dave eine Nacht lang allein auf eure Tochter aufgepasst und dich zum Ausspannen ins Hotel geschickt hat. Wie war das, zum ersten Mal seit Langem wieder etwas Zeit nur für dich zu haben?

Camille: Das war tatsächlich eine wunderschöne Geste von Dave. Er hatte mir das zu meinem Geburtstag geschenkt. Und diese Verschnaufpause war auch dringend notwendig: Ganze drei Monate lang hatte ich ununterbrochen auf der Neugeborenen-Intensivstation mit Zoe ausgeharrt. Eine aufreibende Zeit, die bei mir Spuren hinterlassen hat. Und selbst als wir unsere Tochter dann endlich nachhause bringen durften, stellte sich bei mir keine echte Entspannung ein. Weil Zoe fast zweieinhalb Monate zu früh auf die Welt gekommen war, befand sie sich zu diesem Zeitpunkt noch immer auf dem Entwicklungsstand eines Neugeborenen – und benötigte dementsprechend sehr viel Aufmerksamkeit von mir. Darüber hinaus stellte ich zuhause fest, dass ich durch all die erlebten Traumata eine Art Belastungsstörung entwickelt hatte.

Wie äußerte sich diese?

Camille: Ich litt unter Albträumen und reagierte auf gewisse Geräusche panisch. Denn immer, wenn im Krankenzimmer irgendwelche Warnsingale erklungen waren, bedeutete dies, dass Zoe in Lebensgefahr schwebte. Darum fuhr ich zuhause bei jedem unvorhergesehenen Geräusch angstverfüllt zusammen. Wenn beispielsweise ein Polizeiauto mit heulender Sirene vorbeifuhr, löste das richtiggehende Panikreaktionen in mir aus.

Das muss schrecklich sein.

Camille: Aber dennoch konnten Dave und ich unsere positive Einstellung bewahren. Als dann im vergangenen Oktober mein Geburtstag nahte, frage ich ihn, ob er alleine auf die Kleine aufpassen und mir so 24 Stunden Ruhe schenken würde. Und da er nun mal ein fantastischer Ehemann und Vater ist, erfüllte er mir diesen Wunsch. Es war die tollste Nacht meines Lebens – ganz allein für mich (lacht).





Dave: Ja, ich bin schon ein ziemlich toller Kerl! Gleichzeitig möchte ich aber festhalten, dass Camille mir eine weit bessere Ehefrau ist, als ich ihr ein guter Ehemann bin. Denn sie kümmert sich mit absoluter Hingabe um uns drei. Das strapaziert sie natürlich enorm und die vergangenen Monate waren wie gesagt äußerst intensiv. Zudem arbeiten wir beide bis zu 14 Stunden am Tag, um unsere jeweiligen Businesses weiterzuentwickeln. Und als ob das alles noch nicht reichen würde, bleibt meine Frau dann zusätzlich die halbe Nacht lang wach, um Zoe zu füttern. Darum verstand es sich von selbst, dass ich ihr diese kleine Auszeit ermöglichte.

Und wie war es so, das erste Mal ganz allein mit deiner Tochter zu sein, Dave?

Dave: Oh mein Gott, war ich nervös! Ich befürchtete, dass ich 24 Stunden lang ein schreiendes und zutiefst unglückliches Kind auf meinem Arm halten würde. Jedoch, und das möchte ich besonders hervorheben: Meine Tochter liebt mich abgöttisch (lacht). Es war toll! Wir haben die ganze Zeit gemeinsam abgehangen. Seither möchte ich Zoe am liebsten immer im Arm halten. Unsere Kleine ist wirklich das Allergrößte in unserem Leben.

Camille: Wir streiten uns manchmal beinahe darüber, wer sie nun halten darf. Aber ich gönne Dave die Nähe zu seiner Tochter von ganzem Herzen! Denn man darf nicht vergessen: Zoe war anfangs so winzig und zerbrechlich – und Dave ist so groß und kräftig – dass er lange Zeit richtiggehend Angst davor hatte, sie aus Versehen zu verletzen. Bei ihrer Geburt wog Zoe gerade mal ein Kilo, sie war beinahe nichts. Ich denke daher, dass das gemeinsame Vater-Tochter-Erlebnis ohne Mama enorm wichtig für die beiden war. Dave hat es auch hervorragend hinbekommen – er musste mich nicht ein einziges Mal anrufen.

Wie hat euch euer Background als Athleten dabei geholfen, durch diese schwierige Zeit zu kommen?

Dave: Als Sportler lernt man, sich immer wieder auf unverhoffte Widrigkeiten einzustellen und sich neu zu definieren. Camille war lange Zeit Athletin, jetzt ist sie Mutter sowie eine erfolgreiche Businessfrau. Ich komme aus dem Baseball, war ebenfalls CrossFit-Athlet, bin nun Vater und ebenfalls Unternehmer. Und nicht zu vergessen der sexieste Mann der Welt.

Camille: Oh absolut, das muss schon erwähnt werden.

Dave: Und während wir Menschen diese Veränderungen in unserem Leben durchlaufen, dämmert uns immer mehr, dass wir deren Timing oft nicht selber bestimmen können. Wir haben also keine Kontrolle darüber, wann ein solcher Wandel eintritt. Was wir hingegen selber bestimmen können ist die Art und Weise, wie wir uns neuen Gegebenheiten stellen. Wir können entscheiden, ob wir uns weiterentwickeln oder einfach stagnieren wollen. Camille und ich mussten uns während des gesamten letzten Jahres tiefgreifenden Veränderungen in unserem Leben stellen, sowohl als Paar als auch als Individuen. Das Schöne daran ist, dass wir durch diesen transformativen Prozess nichts verloren, sondern im Gegenteil viel dazugewonnen haben: Wir sind immer noch all das, was wir vorher waren. Nur sind wir jetzt zusätzlich auch noch Eltern.

Wie hast du diesen Veränderungsprozess erlebt, Camille?

Camille: Für mich war es ein bisschen so, als hätte man einen Schalter umgelegt. Der Mutterinstinkt war in dem Moment da, als Zoe auf die Welt kam. Denn ich hatte von diesem Augenblick an die wichtigste Challenge meines Lebens zu meistern: meine Tochter am Leben zu erhalten. Zu diesem Zweck musste ich funktionieren, trotz schwerer Operation. Und obwohl mir Medikamente verabreicht wurden und ich mich furchtbar fühlte, musste ich praktisch augenblicklich mit dem Milch-Abpumpen beginnen. Die ersten drei Tage nach Zoes Geburt waren für mich vollkommen surreal, auch weil ich meine Tochter erst nach eineinhalb Tage sehen durfte. Im Arm halten konnte ich sie sogar erst drei Tage nach ihrer Geburt! Das war schwierig zu verarbeiten und ich fühlte mich, als hätte man mir die Kontrolle über mich und mein Muttersein komplett entrissen. Doch wie Dave schon gesagt hat: Man muss sich immer auf die Dinge konzentrieren, die man kontrollieren kann. Und für mich hieß das in diesem Moment: Milch abpumpen. Das war der Beitrag, den ich zu diesem Zeitpunkt erbringen konnte, um das Leben meiner Tochter zu retten. Also wechselte ich sofort in den Mum-Survival-Modus.

Dave: Camille ist eine geborene Kämpferin – und Gewinnerin. Diesen Sieger-Spirit kann sie auf alles übertragen. Auf wirklich alles: Ratet mal, wer auf der Frühgeborenen-Station am meisten Milch abpumte.

Ist nicht wahr! Camille, hast du im Milchabpumpen «gewonnen»?

Camille: Nun, die Pflegerinnen sagten mir, dass ich von allen Müttern die beste darin gewesen sei. Die Nummer eins sozusagen (lacht). Offenbar kann ich einfach nicht anders, als immer mein Maximum zu geben. Doch gerade in Situationen, in denen man keine Kontrolle hat, kann das sehr tröstlich sein. Und je älter man wird, desto mehr realisiert man, dass solche Situationen sehr häufig sind im Leben. Das Einzige, was wir wirklich selber bestimmen können, ist, wie sehr wir uns für Dinge ins Zeug legen, die uns wichtig sind.

Zoes Geburt und die Zeit danach waren sehr schwierig. Konntest du wenigstens die Schwangerschaft genießen? 

Camille: Leider nein. Mir war ständig schlecht und ich musste häufig liegen. Teilweise war es so schlimm, dass ich Medikamente gegen Übelkeit bekam, die normalerweise Chemotherapie-Patienten einnehmen. Dies kommt zwar häufiger vor als man meinen würde, aber es war wirklich eine schwere Schwangerschaft. Ich glaube, alles in allem hatte zwei gute Tage ohne starke Beschwerden. Doch das ist alles vergessen, schließlich habe ich dafür meine wundervolle Tochter bekommen.

Ein Leben auf der CrossFit-Bühne oder ein Leben mit Baby – was ist schwieriger?

Camille (ohne zu zögern): Das Leben als CrossFit-Athletin ist ein Zuckerschlecken! Die Zeit vor sowie direkt nach der Geburt war auf eine ganz neue Art hart gewesen für mich. Nichts hätte mich darauf vorbereiten können. Denn da sind einerseits die körperlichen Beschwerden und andererseits die Angst um dein Kind. Hinzu kommen Sorgen um das Business und das Wohl des Partners. Und zu guter Letzt schläft man in dieser Zeit kaum und versucht, alles einfach irgendwie zu jonglieren. Die Erfahrungen des vergangenen Jahres haben meine Sicht auf die Welt für immer verändert. Die Relationen sind jetzt andere: Es war schon ziemlich cool gewesen, die fitteste Frau der Welt zu sein. Aber Mamas sind die wahren Superheldinnen! Und sie vollbringen alle diese Heldentaten, ohne dass die Gesellschaft ihnen zu dem fantastischen Job gratulieren würde, den sie tagtäglich machen. Als Mutter ist es viel wahrscheinlicher, dass man Kommentare zu hören bekommt wie «Du siehst ganz schön fertig aus», oder «Oh, dein Körper ist ja ein Wrack». Darum sage ich es hier und jetzt: Alle ihr Mamas da draußen, ihr macht einen verdammt guten Job! Und die Väter natürlich auch (lacht).

Dave: Es ist in der Tat unglaublich mitzuerleben, was Mütter alles draufhaben! Und da Camille rund um die Uhr für unsere Tochter da sein musste, bestand mein Job darin, für sie beide da zu sein. Gerade in der frühen Phase liegt die Verantwortung des Papas darin, seiner Partnerin den Rücken freizuhalten und sicherzustellen, dass der Lebensunterhalt gedeckt ist. 

Was uns nahtlos zum Thema «Beruf» bringt. Ihr seid beide Profi-Athleten, habt beide einen ausgiebigen CrossFit-Background und seid beide als Coaches tätig. Wie ist es dazu gekommen?

Dave: Mein Ansatz hat sich quasi nebenbei entwickelt. Ursprünglich hatte ich gar nicht vorgehabt, ein Unternehmen zu gründen und eine so große Online-Trainingscommunity aufzubauen. Vielmehr ging es mir darum, eine Trainingsmethode zu finden, mit der ich meinen Fitnesslevel halten und mir eine ansprechende Ästhetik erarbeiten konnte – ohne dabei meine Gesundheit zu gefährden. Das war alles. Und genau das habe ich getan und meine Trainings online geteilt. Das Ganze fand dann dermaßen Anklang, dass letztlich mein Programm «Thundrbro» daraus erwuchs. Ich nenne meinen Ansatz funktionelles Bodybuilding.

Warum warst du auf der Suche nach einem neuen Trainingsansatz? CrossFit praktizierst du ja seit Jahren.

Dave: Die Trainingsmethode entsprang meiner neuen persönlichen Zielsetzung: Ich gehe jetzt auf die 40 zu, da kann und will ich nicht so trainieren, wie ich es mit 20 getan habe. Wie gesagt hatte sich meine Zielsetzung verändert: Ich strebe heute keine Top-Position auf der CrossFit-Rangliste mehr an. Und ich werde trotz Mat Frasers Rücktritt auch nicht mehr zum fittesten Mann der Welt gekürt werden. Was ich hingegen erreichen kann: Ich möchte mich wohlfühlen, dabei gut aussehen und mir eine gewisse funktionelle Kapazität bewähren. Das ist alles. Das hochintensive Games-Athleten-Training hatte für mich auf dem Operationstisch geendet. Und da will ich nie mehr hin.

Welche Veränderungen hast du also im Training vorgenommen?

Dave: Ich empfand schon immer eine gewisse Affinität für das Bodybuilding. Mir sagt die Vorstellung zu, das Ergebnis meiner eigenen Arbeit «auf der Haut» zu tragen. Darum nahm ich Kontakt mit verschiedenen Experten für Muskelwachstum auf und versuchte, deren Erkenntnisse mit den Prinzipien der funktionellen Fitness zu vereinbaren. Herausgekommen ist mit «Thundrbro» ein Programm, das funktionelle Leistung mit körperlicher Ästhetik vereint. Und ich habe mich selber als Versuchskaninchen benutzt (lacht).

Camille: Für mich stellt das Vereinen dieser beiden Ansätze tatsächlich den nächsten Schritt in der Weiterentwicklung von Fitness dar. Ich sehe es an mir selbst: Ich war fast zehn Jahre lang Teil der CrossFit-Elite. Meine Schulter müsste eigentlich erneut operiert werden. Meine Knie sowie mein unterer Rücken schmerzen konstant. Auch für mich musste darum dringend ein neuer Trainingsansatz her. Und genauso wie Dave sein Programm auf seinen Erfahrungen aufgebaut hat, stütze ich meine Methodik auf meinen Erkenntnissen ab. Aus meiner Auseinandersetzung mit den Themen Training, Gesundheit und Fortschritt ist mein Programm «Féroce Fitness» entstanden. Sowohl Dave als auch mir geht es im Grunde genommen darum, Menschen eine Trainingsmethodik an die Hand zu geben, mit der sie ebenso schwere Gewichte heben können wie im CrossFit und die ihren Körper ebenso funktionell fördert – aber gleichzeitig eine geringere Verletzungsgefahr birgt.

Inwiefern unterscheiden sich eure Ansätze voneinander?

Camille: Vereinfacht gesagt enthält «Féroce Fitness» mehr funktionelle Übungen und ist insgesamt etwas HIIT-lastiger – weil mir das persönlich sehr viel Spaß macht. Doch auch ich lege großen Wert auf gezieltes Hypotrophie-Training, um das Muskelwachstum anzuregen.

Dave: «Thundrbro» wiederum setzt einen etwas stärkeren Fokus auf Bodybuilding-Elemente, ohne dabei den funktionellen Aspekt zu vernachlässigen. Und so sehr wir beide CrossFit lieben: Viele Athletinnen und Athleten verfügen zwar über enormen Biss, doch ihnen fehlt ein guter Plan. Sie haben kein Konzept. Genau das geben wir den Leuten. Und die Fortschritte, die sie dann machen, sind schlicht atemberaubend.

Camille: Zudem versuchen wir uns laufend zu verbessern – ganz dem Gedanken der funktionellen Fitness folgend. Wir sind ständig auf der Suche nach Menschen, die über mehr Wissen verfügen als wir und deren Erkenntnisse uns dabei helfen können, unsere Methodik noch zu verbessern. Unser Wissen sowie unsere Erfahrung in Sachen Training, Regeneration und Ernährung kommt unseren Athletinnen und Athleten direkt zugute. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was wir gemeinsam mit ihnen noch alles erreichen werden!

Zum Schluss: Wie werdet ihr eure Tochter an das Thema «Sport» heranführen? Sind die Games 2042 für sie schon gebucht?

Dave: Um Gottes willen, nein. Ich fände es toll, wenn sie viele verschiedene Sportarten ausprobiert, auch im Team. Meiner Meinung nach ist das die beste Art, um wichtige Dinge wie Fairness und Durchhaltevermögen zu lernen. Ich bin zudem kein Fan davon, ein Kind schon früh auf irgendeine sportliche Schiene zu stellen und zu sagen: «So, das ist jetzt dein Sport, den wirst du fleißig praktizieren und richtig gut darin werden.» Ich wünsche mir für Zoe vielmehr, dass sie die Freude und das Abenteuer des Sport für sich selber entdeckt.

Camille: Vorausgesetzt, dass Zoe das überhaupt möchte. Wir wollen sie zu nichts zwingen. Meine Eltern mussten weder mich noch meine Zwillingsschwester Rachelle zu irgendetwas zwingen. Ich habe die CrossFit Games gewonnen und Rachelle hat sich vor kurzem als Gewichtheberin für die olympischen Spiele qualifiziert. Das zeigt meines Erachtens, dass unsere Eltern einen guten Job gemacht haben. Wir hatten damals nicht viel Geld – und Sport war teuer. Darum lautete die einzige Regel: Du musst immer dein Bestes geben, aber wenn du keinen Spaß an dem hast, was du tust, war es das. Es wird niemand zu etwas gezwungen. So möchte ich es auch mit Zoe halten.