CrossFit – wer ist der «Neue»?

Diese Woche verkündete CrossFit HQ, dass der in Ungnade gefallene Firmengründer Greg Glassmann seine Firma nächsten Monat in die Hände von Eric Roza legen wird. An einem grossen Q&A nahmen der neue CEO und Games-Chef Dave Castro Stellung zu brennenden Fragen.



Picture Credit: Eric Roza on Instagram

Ein Unternehmen von der Grösse von CrossFit Inc. zu übernehmen, ist eine grosse Sache. Zumindest wäre das für die meisten Leute der Fall. Nun ­– Eric Roza ist nicht wie die meisten Leute. Denn wie Morning Chalk Up in einem aktuellen Artikel schreibt, handelt es sich bei dem 52-jährigen US-Amerikaner um einen richtig grossen Techunternehmer. Seine Firma Datalogix war spezialisiert auf das Sammeln und Auswerten digitaler Daten. Das Unternehmen verbuchte astronomische Erfolge und ging 2014 in den Besitzt des Techgiganten Oracle über – angeblich für den Betrag von 1,2 Milliarden Dollar. Bereits ein Jahr zuvor rief Eric Roza die Box CrossFit Sanitas in der Innenstadt von Boulder, Colorado, ins Leben. 400 Member verausgaben sich regelmässig in der grosszügigen Trainingsanlage.



Dieser Leistungsausweis ist beeindruckend. Aber letztlich musste Greg Glassmann nicht aufgrund fehlender wirtschaftlicher Erfolge als CEO und Inhaber von CrossFit weichen. Nötig wurde dies vielmehr, weil seine fragwürdigen Tweets einen Shitstorm ausgelöst hatten. Hinzu kam dann die Tatsache, dass Insider berichteten, dass Glassmann in seinem Unternehmen eine Kultur des Sexismus gefördert hatte. Die Community erhofft sich vom neuen Geschäftsführer Eric Roza also vor allem eine neue Richtung in Sachen Geschäftsethik, Respekt und Kommunikation.


Alles auf Anfang. Sozusagen.


Eric Roza scheint sich dieser Ansprüche bewusst zu sein. Auf Instagram hält er explizit fest, dass «Rassismus sowie Sexismus abstossend sind und in keiner Weise von CrossFit toleriert werden.» Er werde hart dafür arbeiten, um die Brücken des Vertrauens wiederaufzubauen, die in der Vergangenheit zerstört wurden. Im YouTube Q&A betont Eric Roza unter anderem, dass er schwierige Situationen gerne mit Optimismus und dem nötigen Realismus angehe. Eine Qualität, die er sich nicht zuletzt durch CrossFit angeeignet habe. Und sollte ihm in seinem neuen Job ein Fehler unterlaufen, stehe er transparent dafür ein und werde diesen korrigieren.



Diese Charme-Offensive des neuen CrossFit CEO scheint indes mehr zu sein als eine reine PR-Sause: Denn so offen zeigte sich die alte Geschäftsführung in der Vergangenheit nie nach aussen, was unter vielen Affiliates und Members immer wieder das Gefühl auslöste, dass die lenkenden Instanzen von CrossFit im Elfenbeinturm sitzen. Roza scheint hier willens, einen Wandel einzuleiten. So postete er in seinem ersten Instagram Post auch seine geschäftliche E-Mailadresse – und erhielt innert Kürze mehr als 1’200 Nachrichten.

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